Veröffentlicht am: 23. Oktober 2025
Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat im Herbst 2025 die überarbeitete Version der Specific Operations Risk Assessment (SORA) veröffentlicht. Mit SORA 2.5 erhalten Betreiber in der speziellen Kategorie ein präziseres Werkzeug, um Risiken systematisch zu bewerten und Betriebsgenehmigungen EU-weit besser vergleichbar zu machen.
Die SORA ist das Standardverfahren, um Risiken von Drohnenflügen außerhalb der offenen Kategorie zu analysieren. Sie legt fest, wie die Wahrscheinlichkeit und die Folgen eines Zwischenfalls bewertet und welche Schutzmaßnahmen daraus abgeleitet werden. Nationale Behörden wie das LBA oder Austro Control stützen sich bei Genehmigungen auf diese Methodik.
Mit Version 2.5 reagiert die EASA auf Erfahrungen der letzten Jahre und den Wunsch nach Vereinheitlichung in der europäischen Praxis. Ziel ist eine klarere Struktur, eine engere Anbindung an technische Standards (z. B. für UAS-Design und C-Klassifizierung) sowie eine bessere Nachvollziehbarkeit der Risikoanalyse für Prüfer und Antragsteller.
Bereits genehmigte SORA-Bewertungen behalten in der Regel ihre Gültigkeit. Bei Verlängerungen oder Anpassungen von Betriebsgenehmigungen kann es jedoch erforderlich sein, die Analyse auf den neuen Standard zu aktualisieren. Betreiber sollten prüfen, ob ihre Dokumentation (z. B. ConOps, Nachweise zu Sicherheitsmaßnahmen) noch dem Stand 2.5 entspricht.
Die überarbeitete Struktur soll Genehmigungsprozesse effizienter machen – erfordert aber zugleich ein präziseres Verständnis der Risikomethodik. Wer Anträge vorbereitet, profitiert von konsistenteren Anforderungen, sollte jedoch zusätzliche Zeit für die Anpassung bestehender Vorlagen einplanen.
Um den Übergang zu erleichtern, stellt die EASA begleitende Dokumente, Beispiel-SORA-Berichte und Vergleichstabellen bereit. Auch nationale Luftfahrtbehörden veröffentlichen ergänzende Leitfäden für die Umsetzung in ihren Zuständigkeitsbereichen.
SORA 2.5 bringt keine grundlegende Neuausrichtung, sondern eine konsolidierte und klarer strukturierte Weiterentwicklung. Betreiber, die ihre Verfahren sauber dokumentieren und Risiken nachvollziehbar quantifizieren, werden künftig von mehr Transparenz und einfacherer Anerkennung innerhalb der EU profitieren.